GOL40B

WOHN- UND GESCHAFTSHAUS

Berlin-Schöneberg | 2009

1400 qm

Die ursprünglich, geschlossene Blockrandbebauung aus dem 19. Jahrhundert ist vermutlich im 2. Weltkrieg zerstört worden. Im Jahr 1960 wurde entlang der südlichen Grundstücksgrenze ein sechsgeschossiges Wohngebäude als Zeilenbau errichtet. Die übrige Grundstücksfläche und die Brandwand zur Goltzstraße 40a blieben unbebaut.

 

Der Neubau in der Goltzstraße 40b schließt mit einer gläsernen Fuge an das Bestandsgebäude von 1900 an. Das Volumen des neuen Gebäudes wird aus zwei ineinander geschobenen Kuben gebildet, von denen einer als massiver Körper mit einer Lochfassade und der andere als transparenter Körper mit einer gläsernen Hülle und einem geringen Teil an geschlossenen Fassadenteilen konzipiert ist.

 

Die Straßen- und Hoffassade des massiven Kubus liegen in der Flucht mit der Bestandsbebauung der Goltzstraße.

 

Südlich schließt sich der gläserne Kubus an, der von der Straßenflucht zurückgesetzt ist. Er schiebt sich mit seiner Hoffassade tiefer in das Grundstück hinein und ist ein Geschoss niedriger als der massive Kubus. Der gläserne Kubus ist von filigranen Metallgeländern umwoben. Die Glasfassade ist an einigen Stellen durch Wandscheiben unterbrochen. An der Südseite befinden sich zusätzlich in der 1. bis 5. Etage Balkone und Stege mit geschlossenen Brüstungen und transparenten Geländern. Durch das Spiel der unterschiedlichen Elemente wird eine abwechslungsreiche Fassade gestaltet und eine Individualisierung der dahinter liegenden Wohnungen erzeugt.

Der neue Baukörper verdeckt die unattraktive Brandwand und bildet somit den Kopfbau für die abrupt endende Blockrandbebauung der Goltzstraße. Durch seine differenzierten Volumina mit ihrer unterschiedlichen Materialität und durch die Staffelung der Höhenentwicklung der Kuben bildet der Neubau den Übergang vom Jugendstilgebäude zur angrenzenden Bebauung.

Die großzügige Verglasung nach Westen öffnet sich in den Hofinnenbereich.

 

Das Treppenhaus erhält einen Bodenbelag aus Betonwerkstein und Brüstungen aus Sichtbeton, kombiniert mit Stahlgeländern. Die Rückwand und die Kabinen- sowie Etagentüren des Aufzuges bestehen aus Verbundsicherheitsglas in einem Edelstahlrahmen und ermöglichen während der Fahrt einen Ausblick aus der Kabine.

Über das fünfte und sechste Geschoss erstreckt sich eine Maisonette, deren private Räume im unteren Level liegen und deren Wohn-, Ess- und Küchenbereich im oberen Level einen privaten Zugang zum Dachgarten haben.